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06.11.2020

Der "vergessene Gleiritscher"!

Kaum ein Einheimischer weiß, dass die Wiege eines der bekanntesten Künstler und Brunnenbauers des Bayerischen Waldes in Gleiritsch stand.

Hier erblickte Siegfried Schriml am 14. März 1927 das Licht der Welt. Sein Vater Richard unterrichtete von 1924 bis 1932 die Kinder an der örtlichen Dorfschule im heutigen Pfarrweg. Als Lehrerwohnung diente das südlich der Kirche stehende ehemalige alte Schulhaus, das noch bis 1967 von Helmtraut Doleschel bewohnt wurde, bevor der Umzug in die neue Lehrerwohnung in die Sandgasse erfolgte. Das alte Schulhaus wurde später abgerissen und die damalige Wirtsfamilie Leipold errichtete an der Stelle Garagen.

Siegfried Schriml legte 1947 am Augustinus Gymnasium in Weiden sein Abitur ab. Nach dem Besuch einer privaten Kunstschule in München studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. Im Jahre 1952 schloss Schriml das Künstlerische Staatsexamen erfolgreich ab, 1953 die Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen. Als Kunsterzieher unterrichtete der Pädagoge bis zu seiner Pensionierung 1989 am Gymnasium in Zwiesel. Im Anschluss arbeitete Schriml als freischaffender Künstler.

Eine Vielzahl von Brunnen im Bayerischen Wald erinnert heute an den gebürtigen Gleiritscher. Der Regierungsbezirk Niederbayern listet unter der Rubrik „Kunst“ alleine im Landkreis Regen acht Kunstobjekte in Parks auf, so z.B. den „Flößerbrunnen“ und den „Hirtenbrunnen“ im Zwieseler Stadtpark, den „Stormberger-Brunnen“ in Rabenstein, den „Fremdenverkehrs-Brunnen“ in Bodenmais oder den „Musikanten-Brunnen“ auf dem Dorfplatz von Gotteszell, um nur einige zu nennen. Bemerkenswert ist die große Bandbreite der Materialien, mit denen Schriml arbeitete. Druckgrafiken, Holzschnitte, Siebdrucke, Arbeiten mit Ton, Zeichnungen und Malerei gehörten zu seinem künstlerischen Repertoire. Auch sakrale Arbeiten zählten zu seinem künstlerischen Wirkungskreis. Er nahm mit seinen Werken an einer großen Zahl von Ausstellungen teil und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.

Der „vergessene Gleiritscher“, der den Eingang in Bücher wie das „Allgemeine Künstlerlexikon“ (Leipzig, 2000) oder „Berühmte Leute“ (Passau 2002) fand, verstarb am 11. September 2016. Schriml, um den seine Ehefrau Lisbeth, die Tochter Susanne und der Sohn Stefan trauerten, wurde auf dem Friedhof in Zwiesel beigesetzt.

Anfang des Jahres nahm Alois Köppl zu Frau Schriml, die in Zwiesel lebt, Kontakt auf. Sie war mehr als erfreut, als sie von Gleiritsch hörte. Ihr Mann habe ihr immer wieder von Gleiritsch erzählt, wo Schriml seine Kindheit verbrachte. Frau Schriml erlaubte Alois Köppl, das von ihr zur Verfügung gestellte Bildmaterial zu verwenden.

Hinweis:  Bilder geschützt, Weiterverbreitung verboten!

Autor/in: Alois Köppl
Quelle: ONETZ

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