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30.07.2021

Gleiritsch feierte vor 40 Jahren Jahrhundertfest

„Gleiritsch – klein aber oho“ titelte die Tageszeitung der „Neue Tag“ am 25. Juli 1981 in seiner Samstagsausgabe auf der Kreisseite. Ein Großereignis kündigte sich in der damals kleinsten Gemeinde der Oberpfalz an.

Im August 2021 jährt es sich zum vierzigsten Mal, dass der kleine Oberpfälzer Ort aufhorchen ließ. Auf Initiative des 1979 ins Amt gewählten Bürgermeisters Karl Stepper und unter tatkräftiger Unterstützung des damaligen Ortsgeistlichen Alois W. Dirschwigl feierten die Gleiritscher in einer Großveranstaltung, bei der ein Höhepunkt auf den anderen folgte, ihre 950jährige Ortsgeschichte. Gemeinsam mit der Landjugend, die ihr 50jähriges Vereinsjubiläum beging, stellten die Gleiritscher ein Fest der Superlative auf die Beine. Otto Zeitler, damals Mitglied des Landtages, zapfte an Freitagabend als Schirmherr im Festzelt das erste Fass Bier an.

Nachdem am Samstag das Mittagsläuten der Gleiritscher Magdalenenkirche vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt worden war, folgte am Nachmittag ein würdevoller Festakt im Saal der Gastwirtschaft Liebl, den der Gleiritscher Kirchenchor unter Leitung von Thomas Hartinger eindrucksvoll umrahmte. Zu den Ehrengästen zählten neben dem Schirmherrn die beiden Bundestagsabgeordneten Josef Brunner und Dionys Jobst, MdL Dietmar Zierer, die Bezirksräte Karl Braunreiter und Josef Spichtinger sowie zahlreiche Kreisräte und Bürgermeister aus den Nachbargemeinden. Landrat Hans Schuierer lobte in seinem Grußwort das große Engagement der Bürger, die „Gleiritsch in seiner 950jährigen Geschichte zu einem Gemeinwesen gemacht haben, in dem der Einzelne nicht nur Einwohner ist, sondern Mitglied einer echten Gemeinschaft“.

Schuierer überreichte im Auftrag des Bundespräsidenten Karl Carstens dem Gleiritscher Altbürgermeister Michael Zwack, der von 1945 bis 1972 maßgeblich die Geschicke der Gemeinde lenkte, die Bundesverdienstmedaille. Bürgermeister Stepper ernannte ihn zum Ehrenbürger. Josef Eckert (27 Jahre Gemeinderat), Josef Schlagenhaufer (23 Jahre) und Alois Zinkl (20 Jahre) wurden mit einem Erinnerungsteller und der kommunalen Dankurkunde des bayerischen Innenministers geehrt. Ein weiterer Höhepunkt der Festveranstaltung war die Festansprache des Ortsgeistlichen Dirschwigl.

Nachweislich urkundlich fassbar wird die Siedlung Gleiritsch erstmals im Jahre 1031. Unter der Bezeichnung "Gloureizi", die aus dem slawischen stammt und so viel wie Bodenerhöhung am Bach bedeutet, taucht sie im Güterverzeichnis des Regensburger Benediktinerklosters St. Emmeram auf.

Der historische Festzug, der sich am 2. August 1981 durch die Straßen von Gleiritsch schlängelte, zog etwa 5000 Zuschauer in seinen Bann. Er war der absolute Höhepunkt des Jubiläums in der damals kleinsten Gemeinde der Oberpfalz. Slawische Siedler, Benediktinermönche, eine Schule um 1810, Bauern und Handwerker, um nur einige zu nennen, machten den Umzug zu einem absoluten Highlight. Den Honoratioren, die in mehreren Kutschen saßen, war die Freude ins Gesicht geschrieben.

Klaus Federl vom Neuen Tag schrieb vor 40 Jahren im Schlusssatz seines Zeitungsberichts: „Fazit: Es war ein Festzug, den man weit und breit suchen muss“.

Autor/in: Alois Köppl
Quelle: ONETZ

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