Zur stillen Gesellschafterversammlung des Dorfladens „Schaut’s eina“ konnte Geschäftsführer Anton Brand 35 der 114 Anteilseigner begrüßen. Er freute sich außerdem darüber, dass auch Bürgermeister Hubert Zwack, die Mitglieder des Gesellschafterrates/Beirates mit dem Vorsitzenden Benjamin Zwack sowie die Beschäftigten des Dorfladens anwesend waren.

Derzeit sind sieben Mitarbeiterinnen in Teilzeit im Dorfladen beschäftigt, ab September sind es dann acht Personen. Dazu kommen noch etliche ehrenamtlich tätige Personen, die sich um die Erstellung und Verteilung des wöchentlich erscheinenden Flyers, die vorbereitende Buchhaltung, die Deko im Laden sowie die Helfer bei Backtag und Dorfladenfest und vieles mehr kümmern. Diese tragen durch ihren unentgeltlichen Einsatz nicht unerheblich zum Erfolg des Dorfladens bei. Besonders bedankte sich Anton Brand beim „Backofen-Team“, das mit dem monatlichen Backtag hervorragende Brotspezialitäten und Backwaren für die Kunden herstellt. Ebenfalls bedankte er sich bei Vermieter und Hauseigentümer Alois Zeus sowie bei Sebastian Zeus für das gute Miteinander und beim Beirat und der Gemeinde für die hervorragende Zusammenarbeit.

Da bei der letzten Versammlung die Frage nach der Arbeit des Beirats aufgeworfen wurde, gab Brand einen kurzen Überblick darüber, was die sechs Beiräte (zwei für die Gemeinde und vier für die stillen Gesellschafter) und der Geschäftsführer im abgelaufenen Jahr besprochen haben. Unter anderem wurde in den zwei Sitzungen über die jeweilige aktuelle Finanzlage, Abschlussdaten, die Ergebnisse einer Kundenumfrage, die Personalstärke des Ladens, die Entlohnung der Mitarbeiter oder über die Organisation des Backofenfestes oder des Weißwurst-Frühschoppens beraten.

Im vergangenen Jahr wurde weiter an der Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet. Der wöchentliche Flyer hat eine Auflage von 585 Stück und wird im näheren Umkreis verteilt. Seit der Eröffnung des Dorfladens in Trausnitz wird dort kein Flyer mehr verteilt, auch in Ödmiesbach wird in Ermangelung eines Ablageortes oder Verteilers kein Flyer mehr ausgegeben. Brand wies auch darauf hin, dass alle gemeindlichen Vereine ihre Veranstaltungen im Flyer kostenlos ankündigen können, was auch sehr gut genutzt wird.

Die Smartphone-App erfreut sich immer größerer Beliebtheit und kann kostenlos heruntergeladen werden. Der Internetauftritt wurde völlig neu gestaltet. Unter www.dorfladen-gleiritsch.de kann sich jeder aktuell über den Dorfladen informieren. Außerdem ist der Dorfladen in Facebook und bei Twitter zu finden und viele nutzen den wöchentlichen E-Mail-Newsletter und sind dadurch auch ständig über Neuigkeiten oder Angebote informiert.
Ebenso bietet sich für Firmen die Möglichkeit, im wöchentlichen Flyer, am Info-Bildschirm im Dorfladen oder in der Dorfladen-App durch Werbung auf sich aufmerksam zu machen.

Im vergangenen Geschäftsjahr erweiterte der Dorfladen auch das Angebot an Lieferanten. Insgesamt liefern nun 25 Firmen ihre Waren nach Gleiritsch.

In seinem Rückblick berichtete Anton Brand vom Besuch zweier Messen der LHG in der Weißen Mühle in Eibelstadt bei Würzburg im Oktober und im März. Dort werden immer Saisonartikel wie Osterhasen oder Weihnachtsmänner und günstige Messeangebote geordert. Der erste Weißwurstfrühschoppen auf dem Vorplatz des Dorfladens im September 2017 war bei frischem, sonnigem Wetter gut besucht, die Einstimmung auf Weihnachten einen Tag vor Heilig Abend war mit weihnachtlichen Weisen, die die Gleiritscher Sänger um Alois Zeitler vortrugen, Glühwein, Eierlikörpunsch und gegrillten Würsten ein voller Erfolg. Zusammen mit der DJK packte der Dorfladen zum ersten Mal Pakete für die Weihnachtstrucker-Aktion der Johanniter. Mit über 40 Päckchen für Südosteuropa haben hier alle mitgeholfen, dass auch in diesen Ländern Weihnachten ist. Der Dorfladen unterstützt auch weiterhin mit einer Spendenbox den Verein zur Förderung krebs-kranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern (VKKK).

Im Januar 2018 nahm der Dorfladen an der Grünen Woche in Berlin teil. Die Teilnahme wird von der Bundesvereinigung multifunktionaler Dorfläden (kurz: BmD), deren Mitglied der Dorfladen Gleiritsch ist, organisiert. Anton Brand ist einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Bundesvereinigung. Hier konnte Anton Brand an Gesprächsrunden beim Bühnenprogramm teilnehmen und dadurch zahlreiche Kontakte knüpfen bzw. bestehende Kontakte vertiefen. Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung konnte Brand im März zum Thema „Perspektiven des ländlichen Raums“ in der Max-Reger-Halle in Weiden den Dorfladen Gleiritsch vorstellen.

Eine gemeinsame Schulung der Dorfläden Gleiritsch, Trausnitz und Hohenfels mit Käsesommeliere Roswitha Boppeler über Theken-Training, richtige Präsentation der Waren und weitere Themen fand im Februar im Gleiritscher Feuerwehrhaus statt. Am Faschingszug der Vereinsgemeinschaft beteiligte sich der Dorfladen mit einer Grillbude, drei Getränkeständen und „einer mobilen Versorgungseinheit“. Eine Ostermalaktion für Kinder mit vielen Preisen gehörte ebenfalls zum Programm des vergangenen Geschäftsjahres wie das Dorfbackofenfest mit Kinderflohmarkt im Juli. Hier bedankte sich Brand nochmals bei allen, die zu diesem gelungenen Fest beigetragen haben.

In der vergangenen Woche besuchte die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeri-ums der Justiz und für Verbraucherschutz Rita Hagl-Kehl zusammen mit MdB Marianne Schieder und SPD-Landtagskandidat Peter Wein aus Burglengenfeld den Dorfladen und machte sich ein Bild über die Abläufe im und um den Dorfladen.

Da es mit den Vorbestellungen bei größeren Mengen, z. B. bei Backwaren nicht immer so funktioniert, wie sich der Dorfladen dies wünschen würde, wies Brand nochmals darauf hin, dass größere Mengen vorbestellt werden sollten – so könnte besser kalkuliert und eingekauft werden. Seit gut eineinhalb Jahren gibt es neben täglich wechselnden warmen Gerichten – Krustenbraten, Fleisch-pflanzerl, Hähnchenschenkel oder panierte Schnitzel, um nur einige zu nennen – auch ein vollständiges Mittagessen am Dienstag auf Vorbestellung. Seit Anfang Januar wurden hier 363 Mittagessen verkauft.

Die Auswertung einer Kundenumfrage im Mai, bei der insgesamt 34 Fragebögen abgegeben wurden, brachte ein durchweg positives Ergebnis.

Zum Ende seines Rückblicks wies der Geschäftsführer noch auf eine neue Zusammenarbeit hin, die im September beginnt. Am 13. September kommt DieBrillenmann GmbH in den Dorfladen und wird dort in 14-tägigem Rhythmus Qualitätsbrillen deutscher Hersteller anbieten.

Täglich besuchen den Dorfladen durchschnittlich ca. 80 bis 100 Kunden, so Anton Brand. Im Geschäftsjahr 2017 wurde wie schon im Jahr zuvor ein geringer Jahresfehlbetrag erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr 2018 weist das vorläufige Ergebnis ebenfalls einen geringen Fehlbetrag aus. Durch steigende Kontoführungsgebühren, dem Anstieg des Mindestlohns, höhere Kosten beim Wareneinkauf und die Rückzahlung des Darlehens für die neuen Kühlanlagen kommt dieser Verlust zustande. Der Dorfladen Gleiritsch könne laut Brand unter Mithilfe aller dauerhaft bestehen. Allerdings sei dieser Bestand keine Selbstverständlichkeit und funktioniere nur, wenn alle an einem Strang ziehen würden.

Das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2017 wurde durch die anwesenden stillen Gesellschafter festgestellt sowie dem Beirat und dem Geschäftsführer die Entlastung erteilt.

Im Anschluss an den Geschäftsbericht wurde ein Mitglied des Dorfladenbeirates neu gewählt, da die Amtszeit von Marianne Galli Mitte 2018 abgelaufen ist. Marianne Galli stellte sich zur Wiederwahl und wurde von den Anwesenden bis Mitte 2021 wieder in den Beirat gewählt.

In einem kurzen Grußwort bedankte sich Bürgermeister Hubert Zwack bei Anton Brand für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz. Das Minus des Dorfladens muss durch Umsatzsteigerung ausgeglichen werden, diese kann nur durch die Bevölkerung erfolgen. Der Dorfladen darf keine Routine werden, die Lebensqualität hat sich durch den Laden deutlich gesteigert. „Es ist auch mein Laden“ sollte sich jeder stille Gesellschafter denken, so Zwack.

Zum Ende der Versammlung bedankte sich der Geschäftsführer für die Aufmerksamkeit und die Unterstützung und bat darum, auch weiterhin im Dorfladen einzukaufen und diese so wichtige Einrichtung für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Gleiritsch dadurch zu unterstützen. Es würde sich sicherlich lohnen, denn der Dorfladen sei auch ein Ort sozialen Austausches und trüge zur positiven Lebensqualität bei. Denn: „Der Dorfladen kann die ihm gestellten Aufgaben nur dann leisten und bewältigen, wenn eine gesunde wirtschaftliche Basis vorhanden ist. Voraussetzung hierfür ist ihr regelmäßiger Einkauf im Dorfladen“, so Brand.

Bericht: Susanne Gschrey