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21.11.2021

Auf Spurensuche nach in Gleiritsch geborenem Künstler

Kaum ein Einheimischer weiß, dass die Wiege eines der bekanntesten Künstler und Brunnenbauers des Bayerischen Waldes in Gleiritsch stand.

Erinnerung an den „vergessenen Gleiritscher“, titelte der Neue Tag im April 2020. Der Autor machte sich im Bayerischen Wald mehrmals auf weitere Spurensuche und förderte Interessantes zu Tage. Darüber berichtet nun ein Kurzfilm.

„Er hat oft von Gleiritsch erzählt“, so die Lisbeth Schriml, die Witwe des 2016 verstorbenen Siegfried Schriml.  Der im Jahre 1927 in Gleiritsch geborene Künstler ist einer der Bekanntesten in der vielfältigen Kunstlandschaft des Bayerischen Waldes. Sein Vater Richard Schriml unterrichtete von 1924 bis 1932 im Gleiritscher Schulhaus am heutigen Pfarrweg. Wohnung und Geburtsort des Künstlers war das erste Schulhaus südlich der Kirche, das 1974 der Baggerschaufel zum Opfer fiel.

Im Jahre 1948 nahm Schriml sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München auf, ein kurz nach dem Krieg wohl eher ungewöhnlicher Schritt. Es folgte das künstlerische Staatsexamen und das pädagogische Staatsexamen für das künstlerische Lehramt an Höheren Schulen. Er unterrichtete bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1989 Kunstunterricht am heutigen Gymnasium in Zwiesel.

Wer in der Gegend des Arbers unterwegs ist, trifft immer wieder auf eines der Kunstwerke des aus Gleiritsch stammenden Künstlers, sei es in Bodenmais, Gotteszell, Rabenstein, Regen oder Zwiesel. Hier sind seine kunstvoll gestalteten Brunnen zu finden, bei deren Konzeption und Gestaltung Schriml immer wieder historische Motive aufgriff. Der akademisch ausgebildete Künstler beherrschte sein Handwerk und die vielfältigen Techniken perfekt. Er arbeitete mit unterschiedlichsten Verfahren und Materialien. Malereien in Öl und Aquarell, Zeichnungen, Bronze- und Betonreliefs, Emailarbeiten, Bleiglasfenster, Druckgrafiken und Siebdrucke gehörten genauso zu seinem künstlerischen Repertoire wie Keramikwerke, Plastiken, Holzschnitte oder später Airbrusharbeiten. Landschafts- und Stadtmotive inspirierten ihn genauso wie Menschen oder Tiere, auch in abstrakten Abwandlungen. Viele Kirchen im Bayerischen Wald wurden von Schriml gestaltet, lange Jahre gehörte der Künstler als Werbegrafiker dem Weltcup-Organisationskomitee an, das die Skirennen auf dem Arber organisierte.

Am 10. Dezember 2015 würdigte die Stadt Zwiesel das Lebenswerk des in Gleiritsch geborenen Künstlers Siegfried Schriml mit der Überreichung der Bürgermedaille. Dem 2016 verstorbenen Ausnahmekünstler zu Ehren, der die Kunstlandschaft des Bayerischen Waldes maßgeblich mitgeprägt hat, fand 2019 eine Gedächtnisausstellung statt. Der 76seitige Ausstellungskatalog gibt einen Einblick in die überaus große Schaffenskraft Schrimls. „Es gibt Künstler, die erzählen von ihren Werken und es gibt Werke, wie bei Siegfried Schriml, die sprechen für den Künstler“, so Eberhard Kreuzer bei der Laudation zur Ausstellungseröffnung im Waldmuseum Zwiesel.

Auf dem privaten Gleiritscher Internetportal www.online-2000.de findet sich unter der Rubrik „Gemeinde Gleiritsch-Info“ ein Link, der zum Kurzfilm über den Künstler Siegfried Schriml führt.

Hinweis:  Bilder geschützt, Weiterverbreitung verboten!

Autor/in: Alois Köppl
Quelle: ONETZ

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