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Staatspreis "Land- und Dorfentwicklung 2014"
Bewertungs-Jury am 12. Mai 2014 in Gleiritsch unterwegs

Ländliche Entwicklung in Bayern
Ländliche Entwicklung in Bayern

Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vergibt alle zwei Jahre den Staatspreis „Land-und Dorfentwicklung 2014“ für gemeinschaftliche und öffentliche Maßnahmen sowie Planungen und Konzepte der Dorferneuerung, Flurneuordnung und Integrierten Ländlichen Entwicklung. Mit dieser Auszeichnung werden herausragende gemeinschaftliche und öffentliche Leistungen in Projekten der Ländlichen Entwicklung und somit auch das große Engagement und die Eigenverantwortung von Bürgerinnen und Bürgern für ihre Heimat gewürdigt. Um der Unterschiedlichkeit hinsichtlich Themenbereiche, Größenordnung und Komplexität der gemeinschaftlichen und öffentlichen Projekte gerecht zu werden, werden die „Staatspreise – Landentwicklung und Dorfentwicklung“ in drei gleichrangigen Kategorien vergeben:

  • Umfassende gemeinschaftliche und öffentliche Leistungen,
  • Gemeinschaftliche und öffentliche Einzelleistungen und
  • Initiativen, Planungs- und Entwicklungsprozesse.

Die Gemeinde Gleiritsch wurde für diesen Bayerischen Staatspreis „Land- und Dorfentwicklung 2014“ nominiert. Thema der Nominierung ist der Dorfladen mit dem neu geschaffenen Dorfplatz im Rahmen der Einfachen Dorferneuerung. Die Bewertungskommission unter dem Vorsitz von Herrn Ministerialdirigent Maximilian Geierhos, dem Leiter der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung beim Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz war am vergangenen Montagnachmittag gut eineinhalb Stunden in Gleiritsch unterwegs. Sie besichtigten den Dorfladen sowie dessen geschaffenes Umfeld im Rahmen der Einfachen Dorferneuerung.

Auch Landrat Thomas Ebeling ließ es sich nicht nehmen, bei diesem wichtigen Termin anwesend zu sein und freute sich darüber, dass Gleiritsch als flächenmäßig kleinste Gemeinde für diesen Staatspreis nominiert wurde und wünschte viel Glück und Erfolg bei der Entscheidung.

Ebenfalls vertreten waren vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz Herr Baudirektor Hans-Peter Schmucker, Herr Baudirektor Werner Bachseitz sowie die Pressesprecherin Frau Huberta Bock.

Bürgermeister Hubert Zwack berichtete in seinen Ausführungen kurz über die Entstehung des Dorfladens im Zusammenhang mit der Dorferneuerung und verwies auf die Präsentation, die die Gemeinde und der Dorfladen zur Veranschaulichung vorbereitet hatten. Er berichtete zudem vom monatlichen Backtag am Dorfbackofen, bei dem mittlerweile 180 – 200 Brote und verschiedene Gebäcke für den Dorfladen gebacken werden. Auf Vorbestellung erhält man das Gleiritscher Specklaiberl, Zwiebelbrot, Körnerbrot oder Holzofenbrot. Im Arbeitskreis Blumenschmuck kümmern sich 7 – 10 Frauen um einen blühenden Dorfplatz und –brunnen.

Anton Brand, Geschäftsführer der Dorfladen Gleiritsch UG (haftungsbeschränkt),  gab den Anwesenden einen Überblick über die Rechtsform des Dorfladens und erklärte, dass mittlerweile 113 Gesellschafter Anteile am Dorfladen haben. Ein wöchentlicher Flyer informiert die Bürger auch über die Gemeindegrenzen hinaus über Angebote, neue Artikel oder anstehende Veranstaltungen. Der Dorfladen bemüht sich um ein Vollsortiment was die Artikel des täglichen Bedarfs anbetrifft. Zwischen 80 und 100 Kunden am Tag nutzen das reichhaltige Angebot von Metzger, Bäcker oder Gemüselieferanten aus der Region. Sollte es vorkommen, dass jemand bestimmte Artikel vermisst, können diese jederzeit bestellt werden. Mit sechs Arbeitnehmerinnen in Teilzeit ist der Dorfladen größter Arbeitgeber in der Gemeinde Gleiritsch.

Maria Pretzl, seit der Dorfladeneröffnung als Angestellte dabei, berichtete aus Sicht einer berufstätigen Mutter über die Vorteile eines Arbeitsplatzes vor Ort, die gute Zusammenarbeit unter den Kolleginnen und die Einkaufsmöglichkeiten ohne lange Wege. Der Dorfladen ist zu einem Treffpunkt für ältere Leute geworden, die sich freuen, dass endlich wieder „was los ist“ in Gleiritsch. Kinder kommen oft schon vor der Schule in den Laden und kaufen sich ihr Pausenbrot oder bringen den Einkaufszettel der Mutter mit und lernen somit auch den Umgang mit Geld. Nachmittags hat sich mittlerweile ein „Kaffeekränzchen“ eingebürgert, vormittags lädt die warme Theke zur Brotzeit ein. Einkaufen ohne Zettel ist möglich, da man ja jederzeit schnell das Vergessene beschaffen kann, ohne weit zu fahren. Vorbestellungen sind ebenso gangbar und durch flexible Lieferanten schnell auszuführen.

Zweite Bürgermeisterin Rita Schwandner teilte ihre Sicht als Kundin des Dorfladens in Versform mit. Von Ameisenköder bis Zucker sei alles vorhanden, was nicht da ist, wird auch nicht gebraucht, so die Kurzfassung.

Nach diesen Ausführungen hatten die Kommissionsteilnehmer die Möglichkeit, während eines Rundgangs Eindrücke von Dorfplatz, Dorfbackofen und Dorfladen zu gewinnen und eventuelle Unklarheiten durch gezielte Fragen zu klären.

Im Anschluss wurde noch Kaffee und Hefegebäck aus dem Backofen angeboten.

Der Vorsitzende der Bewertungskommission, Herr Ministerialdirigent Maximilian Geierhos, bedankte sich für die Gastfreundschaft und die umfangreichen Ausführungen und anschauliche Präsentation und teilte mit, dass die eingereichten Projekte durch die Jury bewertet werden. Auf Vorschlag der Jury hat der Bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatspreise sowie Auszeichnungen als Sonderpreis zuerkannt. Die Auszeichnungen werden mit Geldprämien bedacht. Zudem erhalten alle Teilnehmer eine Urkunde. Die Auszeichnungen erfolgen durch den Bayerischen Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in einer feierlichen Siegerehrung, wahrscheinlich in der Münchner Residenz. Die Entscheidung wird voraussichtlich Mitte Juni 2014 bekannt gegeben.

Zum Abschluss durften sich die Anwesenden noch frisch gebackenes Gleiritscher Specklaiberl, Zwiebel-, Körner- oder Holzofenbrot mitnehmen.

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