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Preisverleihung Staatspreis 2014

Ländliche Entwicklung in Bayern
Ländliche Entwicklung in Bayern

Alle zwei Jahre lobt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Wettbewerb zum Staatspreis Land- und Dorfentwicklung aus. Es werden Projekte ausgezeichnet, mit denen Gemeinden, Bürger oder Teilnehmergemeinschaften zusammen mit der Verwaltung für Ländliche Entwicklung herausragende Leistungen zur Verbesserung von Lebensbedingungen und Standortqualitäten erbracht haben, um durch gemeinsamen Einsatz die ländliche Heimat für die Zukunft zu stärken. Die Gemeinde Gleiritsch gehörte zu den insgesamt elf Preisträgern, die am vergangenen Donnerstag (13.11.2014) aus den Händen von Staatsminister Helmut Brunner in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz den Staatspreis in Empfang nehmen durften.

Bürgermeister Hubert Zwack war zusammen mit dem Gemeinderat, den Verkäuferinnen des Dorfladens, den Beiräten und dem Geschäftsführer Anton Brand auf Einladung von Minister Brunner in die Münchner Residenz zur Preisverleihung gekommen. „Was der Einzelne nicht schafft, schaffen viele“ – mit diesem Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen verdeutlichte Staatsminister Helmut Brunner, dass nur mit Engagement und Zusammenarbeit etwas erreicht werden kann. Großstädte können den Geburtenrückgang leichter kompensieren, der ländliche Raum nicht. Attraktivitäts- und Vitalitätssteigerung ist daher ein Muss für kleinere Orte und Gemeinden, um den natürlichen Anziehungskräften der Ballungsräume entgegen zu wirken. Die Landentwicklung ist eine überzeugende Bürgerbewegung, die nicht verhindert sondern voranbringt.

Nach Grußworten vom Präsidenten des Bayerischen Gemeindetags, Dr. Uwe Brandl, und der Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, MdL Angelika Schorrer, fand die Preisverleihung statt. Alle Preisträger wurden in einer kurzen Präsentation vorgestellt.

Gleiritsch punktete im Bereich „Herausragende Einzelleistungen zur Stärkung des ländlichen Raums“. Einzelprojekte, die das Gemeinschaftsleben stärken und die Lebensverhältnisse verbessern, tragen zur Vitalität des ländlichen Raums bei.

Im Rahmen der Dorferneuerung war nicht nur die Neugestaltung des Dorfplatzes für die Gleiritscher Bürger von großem Interesse, sondern es wurde auch der Wunsch nach einem Dorfladen laut – das letzte Lebensmittelgeschäft hat 2001 geschlossen – um die Dorfgemeinschaft zu stärken und die Ortsmitte wieder zu beleben. Zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung wurde im Arbeitskreis „Dorfladen“ die Idee aufgegriffen und beschlossen, den Dorfladen in die Tat umzusetzen. Nachdem in einem ehemaligen Lebensmittelgeschäft in der Zeinrieder Straße 2 eine geeignete Verkaufsfläche gefunden wurde, konnte der Wunschtraum bald Wirklichkeit werden. Nach einem arbeitsintensiven Jahr eröffnete im Herbst 2012 der Dorfladen „Schaut’s eina“.

Alleinige Gesellschafterin der Unternehmergesellschaft Dorfladen Gleiritsch  ist die Gemeinde Gleiritsch, über 100 Bürger haben sich mit stillen Gesellschaftsanteilen eingebracht. Dadurch wurden Ladenausstattung und Erstausstattung an Waren finanziert. Die Grundversorgung ist wieder für alle gesichert. Mit Kartoffeln, Honig,  Back- und Wurstwaren aus der Region bietet der Dorfladen Landwirten, Bäckern und Metzgern aus der Umgebung ebenfalls einen Absatzmarkt sowie mehreren Dorfbewohnerinnen einen Arbeitsplatz vor Ort.

Außerdem ist der Dorfladen zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt geworden – ein gemeinsamer Kaffee, ein kurzer Plausch mit anderen Kunden, gerade den älteren Dorfbewohnern wurde hier ein Stück Selbständigkeit zurückgegeben und die Teilnahme am sozialen Leben ermöglicht.

Abgerundet wurde dieser ereignisreiche und ehrenvolle Tag in der bayerischen Landeshauptstadt mit einem Stehempfang im Kaisersaal der Münchner Residenz.

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